Rheinische Gummi- und Celluloid-Fabrik
(Schildkröt)
Mannheim-Neckarau
Die kurz "Rheinische" genannte Gummiwarenfabrik, die zum wichtigsten deutschen Hersteller von Celluloid-Puppen werden sollte,
wurde 1873 gegründet und verwendete ab 1889 ihre berühmte Schildkröten-Marke, obwohl sie erst 1896 die Puppenproduktion aufnahm.
Neben der Herstellung eigener Puppen lieferte sie Köpfe - sowohl fertig bearbeitet als auch roh - a andere große Firmen, darunter
Buschow & Beck, Kämmer & Reinhardt, Kestner und König & Wernicke. Man findet daher immer wieder Puppenköpfe mit der Schildkrötenmarke
und gleichzeitig der Schutzmarke anderer Firmen. Eingetragene Gebrauchsmuster können zuweilen bei der Datierung einer Puppe
der Rheinischen hilfreich sein, man muss jedoch die GM-Nummer, die manchmal mit der Schildkröten-Marke erscheint, mit der betreffenden
Puppe vrgleichen, da viele Nummern mehrfach verwendet wurden. GM 12 wurde z.B. eingetragen für eine Puppe im Clowns-Kostüm (1907), einen
Bubenkopf (1910), den Kopf eines Püppchens (1912) und eine Charakterpuppe namens Putzi (1924) u.a.m.
1926 ließ die Firma
die Schutzmarke Miblu für ein neues, durchscheinendes Celluloid eintragen. Weitere Bezeichnungen der Rheinischen waren u.a.
Michel (1909), Max und Moritz (1910), Jeff (1914), Anneliese (1926), Rudy (1926), Ruth (1926), Martha (1927)
und Hansel (1930).